Egal an welcher Position wir stehen, wir kommen kaum darum herum, dann und wann mal ein Stelleninserat zu betrachten. Sei dies als Geschäftsführer der Personal sucht, sei dies als Arbeitsnehmer der eine neue Position sucht oder sei es, dass man einfach zufällig darüber stolpert.
Doch wenn ich mich heute so durch den Stellenmarkt wühle, dann stellen sich mir duzende Fragen. Fragen zum Sinn hinter den Ausschreibungen, Fragen zum Erfolg der Ausschreibungen.
Ausgeschriebene Stellen
s1) Suche Programmierer (mw)
Wird hier ein Programmierer gesucht, bevorzugt wird MW, Markus Winter? Warum schreibt er denn nicht mich direkt an.
Oder ist damit gemeint männlich weiblich?
Haben wir nicht seit mehr als einem duzend Jahren Gleichberechtigung? Ist dieses Inserat nicht sexistisch? Gibt es Inserate «Suche Programmierer m»?
s2) Entwickler 80-100%
Ja wie viel denn nun? 80% oder 100% Oder sind gar 180% gemeint?
Bitte, liebe Stellenvermittler, klärt mich mal auf was diese Spannweite meint. Kann man auswählen? 80% Lohn bei 100% Arbeit? 😉
s3) Benefits
Etwas schmunzeln musste ich über eine Ausschreibung mit Benefits: «Täglich frische Äpfel». Es ist löblich, dass sich die Arbeitgeber um die gesetzlich vorgeschriebene «Fürsorgepflicht» der Mitarbeiter kümmern. Danke.
s3) Interims Manager Java
Deudsches Sbrack sweres sprack…
Wir suchen “Interims Manager Java” Hmm.. was das wohl sein könnte? Ein Manager gehört in die Führung eines Unternehmens. Der Begriff Interims wurde ursprünglich in den Niederlanden entwickelt und sagt aus, dass es ein Manager auf Zeit ist. Siehe auch Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Interim-Management Also müsste “Interims Manager Java” eigentlich ein Personalchef für die vielen Java Entwickler im Betrieb sein der für eine begrenzte Zeit arbeitet. Doch für was braucht ein Personalchef Kenntnisse in der Programmierung? Ist wohl doch eher ein Programmierer gesucht? Ein Programmierer auf Zeit? Und warum sucht man dann nicht einfach ein “Java Programmierer für Kurzzeitprojekt”? Wäre das nicht einfacher verständlich?
Antworten
Ebenso abenteuerlich sind oft die Antworten auf viele Bewerbungen.
a1) Absender
Da schreibt man eine Bewerbung an Hans.Muster@Vermittlung.ch und bekommt eine Antwort von Susi.Sommer@Vermittlung.ch. Solange man nur eine einzige Bewerbung an Vermittlung.ch sendet, ist die Antwort ja problemlos zuordenbar. Was aber, wenn Sie mehrere Bewerbungen senden? Gut, Sie können nun sagen, dass es doch egal ist, es zählt eh nur die positiven Bewerbungen welche weiter verfolgt werden. Weit gefehlt. Viele Stellensuchende müssen dem RAV, dem Arbeitsamt Rechenschaft abgeben. Und für das Ausfüllen deren Formulare wäre die Zuordnung relevant.
a2) Automatische Antwort
Oft wird eine Absage gesendet, obwohl gar keine konkrete Bewerbung statt gefunden hat.
Datenqualität
Auch schon, habe ich Antworten bekommen, man würde ein Link zu einem Lebenslauf aus Datenschutzgründen nicht anklicken dürfen. Nicht dass ich den Grund dahinter verstehen würde. Aber die Datenqualität kann ich beurteilen wenn ich Mails bekomme mit «Lieber Winter» oder «Sehr geehrter Herr Markus». Datenveredelung ist eine meiner Stärken.
Ihr Voting
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